Vorsicht bei einem Druckgeschwür

26.03.2024

Es ist oft schneller passiert als vermutet: Eine Druckstelle auf der Haut. Gesunde Menschen ohne Vorerkrankungen können auf Druck adäquat reagieren. Sie verändern selbstständig ihre Sitz- und Liegeposition. Pflege­bedürftige Menschen, die etwa aufgrund eines Diabetes mellitus Einschränkungen in den Empfindungen verspüren, sind jedoch beson­ders gefährdet, einen Dekubitus zu entwickeln. Häufiger betroffen sind auch Menschen nach einem Schlaganfall, wenn sie manche Hautbereiche nicht mehr wahrnehmen können.

Gefährdete Hautpartien in Rückenlage:

  • Hinterhaupt, 
  • Schulterblätter, 
  • Brustwirbelsäule, 
  • Ellenbogen,
  • Steißbein/Kreuzbein,
  • Ferse

Gefährdete Hautpartien in Seitenlage:

  • Ohren
  • Schulter
  • Ellenbogen
  • Rollhügel
  • Wadenbeinköpfchen
  • Knöchel

Druckstellen bilden sich meist dort, wo die Haut einer beidseitigen Druckbelastung ausgesetzt ist. Dies kann im Sitzen als auch beim Liegen auftreten. Vornehmlich betroff­en sind der Steißbereich (Sakralbereich), Fersen, Hüftknochen, Schulter und der Hinterkopf.

Aber auch Hautstellen unter einer Brille oder bei Hörgeräteträgern am Ohr sind gefährdet. Liegen ­Katheter und Schläuche direkt auf der Haut, können diese auf Dauer ebenfalls Hautdefekte hervorrufen. Auch Scherkräfte und/oder Reibung, wie sie etwa beim Hochziehen einer pflegebedürftigen Person im Bett entstehen, können lokale Hautschäden begünstigen.

Druck und Reibung meiden

Meist entsteht ein Dekubitus, wenn länger anhaltender Druck auf der Haut das Gewebe und die darunter liegenden Blutgefäße zusammendrückt. Diese Region wird dann nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Wird ein solcher Haut­defekt nicht rechtzeitig behandelt, stirbt das Hautgewebe ab und ein Druckgeschwür entsteht. Ein solch wunder, meist offener Hautdefekt kann je nach Stadium bis in tiefe Gewebeschichten vordringen. Im schlimmsten Fall reicht er bis auf die Knochen und ist sehr schmerzhaft.

Je nach Vorerkrankung und Ausprägung des Hautdefektes können Wochen bis Monate vergehen, bis die Wunde heilt. Selbst nachdem der Dekubitus kuriert ist, können irreversible Schäden, wie etwa Nervenschmerzen, entstehen.

Vorbeugen ist das A und O

Wichtig ist es daher, Körperregionen regelmäßig auf erste Anzeichen von Druckgeschwüren in Augenschein zu nehmen. Pflegende sollten täglich gefährdete Stellen anschauen. Sollten Rötungen auffallen, führen Sie den Fingertest durch.

Gefährdete pflegebedürftige Angehörige sind darauf angewiesen, regelmäßige Druckentlastung durch eine zweite Person zu er­fahren. Verschiedene Lagerungstechniken helfen dabei, einen Dekubitus zu vermeiden. Mehr darüber erfahren Sie in einem weiteren Beitrag.

Kleidung, Bettwäsche und Lagerungs­hilfsmittel sollten nicht dazu führen, dass der pflegebedürf­tige Angehörige schwitzt. Schweiß lässt Hautpartien aufweichen und begünstigt Hautdefekte. Achten Sie daher auf einen entsprechend hohen Baumwollanteil in den Textilien. Auch auf Felle wie etwa ­einem Schaffell sollte verzichtet werden, da diese das Risiko für Dekubi­tus erhöhen.

Bewegungsübungen, wenn möglich auch das Aufrichten auf die Bettkante und/oder ein Positionswechsel in einen Sessel oder Rollstuhl usw., sind sehr hilfreich, um die Durchblutung anzuregen und von Druckstellen zu entlasten.

Quelle: Wochenblatt

Hilfsmittel

Für Dekubitus gefährdete Menschen gibt es spezielle Anti­dekubitus-Matratzen, welche durch den Arzt verordnet werden können. Auch Weichlagerungsmatratzen oder druckentlastende Matratzen, die mit einem Motor angetrieben werden, können verordnet werden.
Für die Lagerungen können Sofakissen, Decken, Handtücher usw. verwendet werden. Hilfreich sind auch verschiedene Hilfsmittel zur Lagerung. Benötigt eine pflegebedürftige Person Lagerungen, kann sie sich durch den Hausarzt ein Rezept dafür ausstellen lassen und dieses im Sanitäts­haus einlösen und dort beraten werden.

Verschiedene Sitzflächen

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Sollte unsere Standard-Sitzfläche für Ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht ausreichen, bieten wir zahlreiche weitere Möglichkeiten. Unsere Fachhändler informieren Sie gerne über die verschiedenen Lösungen.

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  • Antidekubitus-Sitzflächen; abhängig von ihrem Körpergewicht und ihrer aktuellen Lebenssituation bieten wir ebenfalls Lösungen mit viscoelastischen Schäumen oder Intelli-Gel.
  • Um die Bildung von Druckgeschwüren zu verhindern, sind viscoelastische Schäume gut anpassbar.
  • Intelli-Gel kann sehr gut eingesetzt werden, wenn leichte Bildung von Druckgeschwüren (Grad 2) auftritt. Intelli-Gel hat eine weiche, elastische Wabenstruktur mit einzigartigen druckentlastenden Eingenschaften. Neueste Untersuchungen des "Rahabilitation Engineering and Applied Research Lab (REAR)" der Universität von Georgia haben gezeigt, dass Intelli-Gel eine "signifikant gute Druckentlastung" erzielt. Anwendungsorientierte Forschung der englischen "Tissue Viability Consultancy Services Ltd" hat gezeigt, dass die Situation aller Probanden innerhalb von 14 Tagen deutlich verbessert wurde. Darüber hinaus war es den Testpersonen möglich, deutlich länger in einer geraden, symmetrischen Sitzhaltung bequem zu sitzen.

Sessel die mit einer Intelli-Gel Sitzfläche ausgerüstet werden sollen, empfehlen wir mit speziellen Bezugsstoffen (z.B. Uniform oder Sarkotex) zu beziehen. Diese sehr elastischen Stoffe fördern die druckentlastenden Eigenschaften und verringern die mögliche Faltenbildung des Bezuges.

  • Wir bieten diese Technologie auch als transportable Intelli-Gel Sitzkissen an. Perfekter Sitzkomfort im Auto, auf Gartenmöbel und auf Reisen. Ihr Sitzspezialist berät Sie gerne!

Für eine schnellere Bearbeitung geben Sie bei Anfragen bitte immer Ihre Postleitzahl an.

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Speziell für Senioren, kranke oder behinderte Menschen bieten wir darüber hinaus den Service einer kostenlosen Vorführung zuhause von verstellbarem Sessel und Pflegebetten. Hierbei gilt folgende Regelung: Bis zu einer Entfernung von 150 km von unserem Stammhaus ist dieser Service kostenfrei, bei Entfernungen ab 150 km berechnen wir eine geringe Unkostenpauschale

Mit dem Absenden dieser Anfrage erklären Sie sich mit einer telefonischen und/oder schriftlichen Kontaktaufnahme durch den zuständigen Mitarbeiter einverstanden. Ziel ist es Sie umfassend und kompetent zu beraten, und so die für Sie richtige, individuelle Sitzlösung zu finden. Selbstverständlich werden ihre Angaben sorgfältig und verantwortungsvoll behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.