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Menschen mit Behinderungen bzw. Handicap

Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. In Deutschland wird der Ausdruck "Menschen mit Handicap" oft rein euphemistisch gebraucht, als Ersatz für Menschen mit Behinderung. Handicap beschreibt die Situation aus einer defizitorientierten Sicht. Natürlich steckt im Begriff Behinderung auch, dass ein Mensch an etwas gehindert ist bzw. wird, jedoch enthält er auch das soziale Modell von Behinderung.

Ist geistig und kognitiv das gleiche? Eine geistige bzw. kognitive Behinderung ist ein hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS), eine organisch begründbare Funktionsstörung des Gehirns oder primär noch nicht begründbare Störungen der Hirnfunktion.

Was ist die Steigerung von behindert? Adjektiv, Positiv, Komparativ, Superlativ, behindert, behinderter am behindertsten.

Warum sagt man nicht Handicap? Bei Handicap verschwindet der Mensch vollkommen und der Fokus wird auf eine (vermeintliche) Schwäche gelegt. Die Auswahl des Begriffes hat dabei nichts mit der Frage nach politischer Korrektheit zu tun – zumal politische Korrektheit inzwischen als politischer Kampfbegriff missbraucht wird. 

Wie nennt man heute behinderte Menschen? Dazu muss man wissen, dass der wohl zurzeit politisch korrekte Begriff "Mensch mit Behinderung" ist, der die Bezeichnung "behinderter Mensch" ablöst bzw. bereits abgelöst hat.

Bei welchem IQ spricht man von geistiger Behinderung? Durch Bestimmung des Intelligenzquotienten (IQ) kann der Grad der Einschränkung gemessen werden. Experten sprechen bei einem IQ von 70 bis 85 von einer Lernbehinderung, bei einem IQ von unter 70 von einer leichten Intelligenzminderung und ab einem IQ von unter 50 von einer mittleren bis schweren geistigen Behinderung.

Wie äußern sich kognitive Störungen? Bei kognitiven Störungen haben Personen zeitweise oder andauernd Probleme mit der geistigen Leistungsfähigkeit. Typische Beschwerden sind z. B. zunehmende Vergesslichkeit, herabgesetzte Aufmerksamkeit, Konzentrationsprobleme, Sprachstörungen, Orientie-rungsprobleme oder Gedächtnisverlust.

Wie nennt man nicht behinderte Menschen? Als Menschen ohne Behindertenstatus (veraltend: Nichtbehinderte) gelten alle Menschen, auf die das Attribut "behindert" im Sinne international gültiger medizinischer oder psychologischer Klassifizierungsschemata (z. B. ICD-10) nicht anwendbar ist.

Was ist die häufigste Behinderung in Deutschland? Körperliche Behinderungen hatten 58 % der schwer-behinderten Menschen: Bei 25 % waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 11 % waren Arme und/oder Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 10 % Wirbelsäule und Rumpf.

Welche Krankheiten gelten als Schwerbehinderung? Die Einstufung einer Person als schwerbehindert erfolgt dann, wenn bei ihm ein sogenannter Grad der Behinderung im Ausmaß von 50 und mehr festgestellt wird. Werden Krankheiten chronisch oder verlaufen sie besonders schwer, ist eine Einstufung in einen hohen GdB sehr wahrscheinlich. So werden etwa chronische Darmerkrankungen wie eine Colitis Ulcerosa bei anhaltenden Beschwerden ebenso mit einem GdB von 50 bis 60 eingeschätzt wie eine chronische Hepatitis, die eine starke entzündliche Aktivität aufweist. Auch Betroffene, die unter schwerer Migräne leiden, bei der nur wenige Tage Pause zwischen den Anfällen liegt, können einen Grad der Behinderung von 50 bis 60 erreichen.

Als schwer chronisch gilt eine Erkrankung immer dann, wenn der Betroffene mindestens einmal im Vierteljahr auf eine ärztliche Behandlung angewiesen ist. Oder dann, wenn er sich sogar dauerhaft in Behandlung befinden muss, weil sich andernfalls die Erkrankung stetig verschlimmern würde.

Die Möglichkeit der Anerkennung einer chronischen Krankheit als Behinderung geht im übrigen auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes mit Aktenzeichen C-335/11 und C-337/11 zurück. Es dient dazu, Betroffene vor einer Diskriminierung wegen ihres Gesundheitszustandes zu schützen.

Was ist Rehabilitation? Rehabilitation – kurz Reha – ist ein vielschichtiger Begriff, der umgangssprachlich vor allem medizinische oder physiotherapeutische Unterstützung nach Erkrankung oder Unfällen meint. Darüber hinaus kann Reha auch den Einsatz sozialer, beruflicher, pädagogischer und technischer Maßnahmen bedeuten, damit Menschen mit langfristigen oder vorübergehenden Einschränkungen ein möglichst selbstständiges Leben erreichen können.

  • Reha bedeutet, dass Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigungen notwendige Hilfsmittel (Prothesen, Orthesen, Rollstühle, Hörgeräte usw.) und Physiotherapie erhalten

  • Reha umfasst psychosoziale Unterstützung nach Traumata oder bei kognitiven Behinderungen

  • Reha-Maßnahmen helfen auch präventiv. Sie können z.B. nach Unfällen und Verletzungen das Auftreten einer Behinderung verhindern.

  • Reha ist wichtig, damit Menschen selbstständig leben können. Für unsere Einsatzländer und für Not- und Entwicklungssituationen ist uns dies ein besonderes Anliegen.

  • Um vor allem in abgelegenen Regionen schneller helfen zu können, setzen wir die 3D-Technologie und Tele-Reha ein.