Mehr Ruhe für Patienten bei schweren Erkrankungen

Demenz - und der ZEN 564 Vario  fitForm Pflegesessel

Krankheit des Gehirns, bei der geistige Funktionen beeinträchtigt sind, wie Denkvermögen oder Gedächtnis.

Zur Erkrankung

Es gibt mehrere Formen der Demenz. Die häufigste ist die Alzheimer-Erkrankung. Es können unterschiedliche Beschwerden auftreten, wie Vergesslichkeit oder Sprachprobleme.

Die Untersuchung

Ein Gespräch, Tests und weitere Untersuchungen geben Auskunft, ob und wenn ja, welche Art von Demenz vorliegt.

Die Behandlung

Medikamente können bei einer Alzheimer-Demenz den geistigen Abbau etwas aufhalten und ein eigenständiges Leben länger ermöglichen. Auch körperliche Aktivität und andere Verfahren können dazu beitragen. Was in Frage kommt, richtet sich vor allem nach der Schwere der Krankheit.

Demenzformen

Unter den Begriff "Demenz" fallen viele Krankheitsbilder. Sie haben verschiedene Ursachen. Allen Formen der Demenz ist gemeinsam, dass die geistigen Fähigkeiten nachlassen. Viele Demenzkranke sind irgendwann auf Hilfe im Alltag und Pflege angewiesen. Mehr als die Hälfte aller Menschen mit Demenz hat eine Alzheimer-Erkrankung: Sie ist die häufigste Form der Demenz. Dabei sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Der Grund dafür ist bislang nicht bekannt. Daneben gibt es noch andere Arten der Demenz. Die Krankheit kann zum Beispiel auch auftreten, wenn das Gehirn schlecht durchblutet ist (vaskuläre Demenz).

Wie erkennt man Demenz?

Wenn Sie eine Demenz befürchten, ist der erste Schritt ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sie oder er fragt zum Beispiel, wie gut Sie sich etwas merken können. Fragen sind auch: Haben sich Stimmung und Verhalten geändert? Haben Sie Vorerkrankungen oder nehmen Sie Medikamente ein? Dann folgen kurze Demenztests und Aufgaben sowie größere Gedächtnisuntersuchungen. Diese dienen dazu, Ihre geistigen Fähigkeiten und die mögliche Schwere der Erkrankung einzuschätzen. Zudem untersucht die Ärztin oder der Arzt Sie körperlich und nimmt Ihnen Blut ab. Manchmal wird auch das Hirnwasser kontrolliert. Eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie kann zeigen, ob eine behandelbare Ursache für die Beschwerden vorliegt. Das können zum Beispiel eine Hirnblutung oder ein Tumor sein. Es ist normal, dass man im Alter langsamer wird und manchmal etwas vergisst. Das ist in der Regel kein Grund, sich zu sorgen. Bei einer Demenz lässt nicht nur das Gedächtnis nach, sondern auch andere Fähigkeiten. Daher ist es für betroffene Menschen oft schwer, den Alltag alleine zu bewältigen. Je nach Demenzform und -ausprägung kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen. Menschen mit Demenz wissen zum Beispiel nicht mehr, was sie vor Kurzem getan oder gegessen haben. Es kann Ihnen auch schwer fallen, sich zu orientieren. Dadurch finden sie sich beispielsweise in fremder Umgebung nicht mehr zurecht oder verlaufen sich. Zudem kann sich eine Demenz durch Sprachprobleme bemerkbar machen. So fallen demenzkranken Menschen selbst einfache Wörter oft nicht mehr ein. Unterhaltungen sind dann schwierig. Auch das Verhalten kann sich ändern: Einige Demenzkranke sind lustlos, ängstlich oder haben Wutausbrüche. Andere ziehen sich aus Gesprächen oder dem Freundeskreis zurück. 

In wieweit helfen Medikamente bei Demenz? Die meisten Demenzformen - auch die Alzheimer-Erkrankung - sind nicht heilbar. Doch einige Medikamente können das Fortschreiten verzögern. Ob sie in Frage kommen, hängt von Form und Schwere der Demenz ab. Alzheimer-Erkrankung Zwei Medikamente können verzögern, dass das Gedächtnis nachlässt. Auch Alltagsfähigkeiten können länger erhalten bleiben. Die Mittel heißen Acetylcholinesterase-Hemmer oder Memantin. Ob sie helfen, wird regelmäßig geprüft. Nebenwirkungen sind Schwindel, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme. Es gibt Hinweise, dass bei bestehender Demenz ein Mittel aus Gingko das Gedächtnis verbessern kann. Vitamin E, eine Hormonersatztherapie oder sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika wie Diclofenac empfehlen Fachleute hingegen nicht.

Vaskuläre Demenz

Fachleute empfehlen, die Ursache der Durchblutungsstörungen im Gehirn zu behandeln, wie Bluthochdruck oder hohe Blutfette. Gegen die eigentlichen Beschwerden der vaskulären Demenz gibt es derzeit kein Mittel, dessen Wirkung ausreichend belegt ist.

Was kann sonst noch helfen?

Ein wichtiger Baustein der Behandlung sind Verfahren, die das Gedächtnis fordern und helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Ärztinnen und Ärzte können beispielsweise Folgendes anbieten:

  • Verfahren, die Erinnerungen wecken oder geistige Fähigkeiten anregen (Fachbegriff: kognitive Stimulation)

  • Ergotherapie

  • körperliche Aktivität

  • Musik hören, singen oder Instrumente spielen

  • Aromatherapie

Was Sie selbst tun können

  • Falls Sie Sorgen oder Fragen haben, ist Ihre Hausarztpraxis die erste Anlaufstelle. Lassen Sie sich aufklären und beraten, zum Beispiel zu den Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten.
  • Technische Hilfen können entlasten, zum Beispiel eine Herdsicherung oder GPS-Ortungsgeräte.
  • Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen erhalten Sie zum Beispiel durch Sozialdienste, Beratungsstellen oder Selbsthilfeorganisationen.

  • Für den Fall, dass Sie zukünftig nicht mehr selbst entscheiden können: Überlegen Sie frühzeitig, ob Sie Vorsorge mit einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht treffen möchten.

Ein spezieller fitForm Pflegesessel 564 Vario ZEN für Patienten und Pflegekräfte bedeuten kann. Der Nutzer des Sessels fühlt weniger Unruhe und ist entspannter. Dies übt einen positiven Einfluss auf Verhalten und Wohlbefinden aus. So erleben professionelle Pflegedienstleister und Pflegekräfte deutlich weniger Stress und ein Umfeld mit mehr Ruhe. Ein wichtiges Merkmal des ZEN Pflegesessels ist die Schaukelbewegung. Zahlreiche Untersuchungen haben die Wirkungsweise eindrucksvoll bestätigt. Hier erfahren Sie mehr über die Herkunft des Pflegesessels, die Zielgruppe, seine Funktionsweise und die Möglichkeiten. Der ZEN Pflegesessel wurde von den Machern von Fitform entwickelt, den Experten für gesundes Sitzen. Unruhe wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus Personen mit psychischen oder neurologischen Störungen, zum Beispiel Demenz, fühlen sich oft unruhig und verhalten sich dementsprechend. Das ist besonders für die Person selbst nicht angenehm: es hat einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden. In einer gemeinsamen Wohn-Umgebung können zudem auch Mitbewohner davon negativ beeinflusst werden. Darüber hinaus erfordert ein unruhiges Verhalten eine zusätzliche Anstrengung und Aufmerksamkeit des Pflegepersonals.

Behandlungsrichtlinien
Im Jahr 2008 initiierte eine Projektgruppe niederländischer Professoren und medizinisches Fachpersonal Leitlinien für Behandlungen, die auf problematisches Verhalten bei Menschen mit Demenz gerichtet sind. Im Jahr 2018 wurden diese Leitlinien von VerenSo (Fachverband der Spezialisten für Altersmedizin) und NIP (Niederländisches Institut für Psychologen) aktualisiert
.

Hier in Bayern

Häufigkeit von Demenzerkrankungen

Aktuell gibt es in Bayern ca. 240.000 Menschen mit Demenz über 65 Jahre (Deutschlandweit ca. 1,7 Mio.)

Bei gleichbleibendem Erkrankungsrisiko ist ein Anstieg der Zahl von Menschen mit Demenz in Bayern zu erwarten:

  • Bis 2026 auf ca. 290.000
  • Bis 2030 auf über 300.000
  • Bis 2036 auf ca. 340.000

Es sind mehr Frauen /ca. 2/3) als Männer von einer Demenz betroffen.

Dazu schreibt der Hersteller Wellco(NL)

Unruhe wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus Personen mit psychischen oder neurologischen Störungen, zum Beispiel Demenz, fühlen sich oft unruhig und verhalten sich dementsprechend. Das ist besonders für die Person selbst nicht angenehm: es hat einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden. In einer gemeinsamen Wohn Umgebung können zudem auch Mitbewohner davon negativ beeinflusst werden. Darüber hinaus erfordert ein unruhiges Verhalten eine zusätzliche Anstrengung und Aufmerksamkeit des Pflegepersonals. Mit dem erwarteten Anstieg der Zahl der Demenz­ kranken werden auch die damit verbundenen Unruhezustände und Verhaltens-auffälligkeiten zunehmen. Beispiele sind Ruhelosigkeit, ständiges Herumlaufen, Klopfen auf den Tisch, Schreien und
Kratzen. Gleichzeitig will das Gesundheitswesen zu weniger freiheitsbeschränkenden Maßnahmen übergehen. Die Herausforderungen für die kommenden Jahre sind daher groß. Unter anderem werden Antworten gesucht bei me­thodischen Anwendungen nicht­pharmakologischer Interventionen. Dies führt verstärkt zu Forschung und neuen Leitlinien in der Behandlung. Vor diesem Hintergrund ist es sehr aktuell Möglichkeiten zu entwickeln, um Patienten verträglich von Unruhe in Ruhe überführen zu können. Eine solche Entwicklung ist für den Patienten, seine unmittelbare Umgebung und für Pflegekräfte von großem Wert. Verschiedene Studien haben nun gezeigt, dass eine
Schaukelbewegung positiv zu einer Reduzierung von unruhigem Verhalten beitragen kann.

Dazu schreibt die Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern

Zur Unterstützung und Versorgung

Die ärztliche Versorgung von Menschen mit Demenz erfolgt überwiegend durch niedergelassene Haus- und Fachärzte. Die Erstdiagnose Demenz wird fast ausschließlich in dem ambulanten Bereich gestellt und hier zu 2/3 vom Hausarzt. In Bayern gibt es ca. 750.000 pflegende Angehörige (lt. GEDA-Studie). Über 70 % der pflegenden Angehörigen sind Frauen (lt. Bayerischer Demenz Survey). Ca. 60 % der Menschen in Deutschland, die in einem Pflegeheim leben, haben eine Demenzdiagnose (Analyse der AOK-Versicherten, Schwinger et al. 2018). Auf stationär Pflegebedürftige ab 65 Jahren in Bayern übertragen wären dies ca. 60.000 Personen. Ungefähr die Hälfte der Demenzpatienten wird spätestens 1 Jahr nach Erstdiagnose stationär gepflegt. Als Hauptdiagnose im Krankenhaus spielen Demenzerkrankungen kaum eine Rolle. In Bayern gab es 2017 4.963 stationäre Behandlungsfälle (2906 Alzheimer, 855 vaskuläre Demenz, 1202 nicht näher bezeichnete Demenzen). Als Nebendiagnose (Komorbidität) im Krankenhaus, bei Behandlungen aus anderen Anlässen, spielen Demenzen dagegen eine wichtige Rolle, da die Behandlung durch die Demenz erschwert wird. In Bayern gab es 2017 mehr als 120.000 stationäre Fälle von über 65-Jährigen mit Nebendiagnose Demenz (entspricht ca. 10% aller vollstationären Fällen dieser Altersgruppe)

Forschung
Eine dieser Studien betrifft eine aktuelle angewandte Forschung mit dem ZEN Pflegesessl

Dazu schreibt der Hersteller Wellco(NL)

Eine dieser Studien betrifft eine aktuelle ange­ wandte Forschung mit dem ZEN Pflegesessel

  • Bereits 1998 wurde an der University von Roches­ter über die Auswirkungen der Schaukelstuhl­therapie bei Menschen mit Demenz geforscht. Fün­fundzwanzig Probanden schaukelten sechs Wochen lang regelmäßig in traditionellen Schaukelstühlen. Je länger sie schaukelten, desto besser wirkte sich dies auf ihr Wohlbefinden aus. Außerdem benötigte die regelmäßig schaukelnde Gruppe weniger Schmerzmittel als die Kontrollgruppe.
  • Auch die niederländische Forschungs­Studie von Pieper et al. aus dem Jahr 2013 zeigt, dass sowohl schmerzlindernde als auch verhaltensbeeinflussen­ de Interventionen am effektivsten gegen agitiertes Verhalten, Depressionen und Angstzustände bei Demenzkranken sind. Die Schaukel­Therapie wird als eine dieser Interventionen aufgeführt. Behandlungsrichtlinien Im Jahr 2008 initiierte eine Projektgruppe niederländischer Professoren und medizinisches Fachpersonal Leitlinien für Behandlungen, die auf problematisches Verhalten bei Menschen mit Demenz gerichtet sind. Im Jahr 2018 wurden diese Leitlinien von VerenSo (Fachverband der Spezialisten für Altersmedizin) und NIP (Niederländisches Institut für Psychologen) aktualisiert. Die daraus resultierenden Behandlungen sind von großem Mehrwert für die tägliche Arbeitspraxis der Pflegekräfte. Interventionsplan Aus den Leitlinien wurde beispielsweise ein Interventionsplan für agitiertes Verhalten erstellt.

Dieser beinhaltet:
• Aktivitäten, die zu der Person mit Demenz passen und positive Reaktionen auslösen
• Musikinterventionen
• Hör­Reize mit Kopfhörer, wie z. B. simulierte Anwesenheit von Angehörigen
• Taktile Reize wie Handmassage, Akupressur und Berührung ("therapeutische Berührung")
• Kuscheln / Nähe
• Aromatherapie mit Zitronenmelisse
• Ein personalisierter, ausgewogener Trainings­ und Ruheplan Schaukeln als Ergänzung Schaukeln kann dabei eine wertvolle Ergänzung sein. Wie die Forschung zeigt, löst es positive Reaktionen aus. Darüber hinaus kann Schaukeln Teil eines Trainings­ und Ruheplans sein. Der Mehrwert des Schaukelns für Menschen mit Demenz wird auch im Buch 'Sensory Modulation in Dementia Care' (2018) von Dr. Tina Champagne beschrieben. Die amerikanische Professorin für Ergotherapie hat unter anderem das "Sensory Modulation Program" für Demenz­kranke entwickelt. Eine der hierin beschriebenen
beruhigenden Strategien beinhaltet das Schaukeln in einem Schaukelstuhl oder ­Sessel. Das Schaukeln trägt auch positiv zum Gleichge­wichtssinn, Stabilität, Richtung und Koordination bei, so die Veröffentlichung von Dr. Champagne.

ZEN Pflegesessel - Forschung und Pilotprojekte
Der ZEN Pflegesessel mit motorischer Slow-Motion-Schaukelbewegung wurde auf der Grundlage angewandter Forschung und Pilotprojekten in Pflegeheimen in Deutschland und den Niederlanden sorgfältig entwickelt. Die Recherche wurde 2019 durchgeführt, die Pilotierung fand im Zeitraum 2020/2021 statt.

Forschungsdesign
In zwei Wohnzimmern des Pflegeheims Hof van Nassau in NL­Steenbergen (Teil der Pflegeeinrichtung tanteLouise) wurden elektrisch verstellbare Fitform-Pflegesessel mit Slow­Motion­Schaukelbewegung platziert. Das Pflegepersonal war aktiv an der Durchführung der Untersuchung beteiligt. Anhand von Einschlusskriterien wurde eine repräsentative Stichprobe unter den Bewohnern der Pflegeeinrichtung gezogen: Wie reagieren sie auf die Schaukelbewegung? Berücksichtigte Verhaltensmerkmale und Äußerungen stammen unter anderem aus dem Wohlfühlmaßstab bei Demenz aus dem Messgerät PAINAD (Pain Assessment in Advanced Demenz). Ausführung der Nachforschungen Der übliche Umgang mit Unruhezuständen bei den Bewohnern bestand aus Folgenden Interventionen: persönliche Aufmerksamkeit (Eins­zu­Eins) in Kombination mit der Umsetzung des Bewohners in eine Umgebung mit geringer Reizintensität und mit Musik; bei Bedarf wurden zudem Medikamente verabreicht. Bewohnerinnen und Bewohner, die an der Studie teilnahmen, wurden in Unruhemomenten von einer Pflegekraft zum Pflegesessel begleitet. Der Sessel wurde in die Relax­Position gebracht und die Slow­Motion­Schaukelbewegung für 15 Minuten aktiviert.

Erfahrungen der Pilotprojekte

An den Pilotprojekten waren die Residenz am Wiesenkamp (Standort D-Hamburg), die Zorggroep (Standort NL-Helden) und die Floravita Zorgpartners (Standort NL-Moordrecht) beteiligt. Der ZEN Pflegesessel stand hier mehrere Monate in verschiedenen "Wohnräumen". Pflegekräfte und Ergotherapeuten haben die Wirkung des ZEN Pflegesessels in ihrer täglichen Arbeit mit Patienten erleben können. Aufgrund ihrer positiven Rückmeldungen wurde definitiv festgestellt, dass der ZEN Pflegesessel sowohl für den Patienten als auch für die Pflegekraft einen nachweisbaren Mehrwert bietet.

Beispiele für Rückmeldungen der Gesundheitseinrichtungen nach den Pilotprojekten

  • Mehr als die Hälfte der Patienten schläft beim Schaukeln ein, sodass sie sich gut ausruhen. Wenn die Schaukelfunktion nicht eingeschaltet ist, entspannen sich die Patienten, schlafen aber nicht ein, so dass die Ruhezeit insgesamt geringer ist.
  • Unruhige Patienten kommen in einem ZEN Pflegesessel früher zur Ruhe als mit einem Betreuer, der die Patienten zu beruhigen versucht, indem er neben dem Bett oder einem normalen Stuhl sitzt.
  • Der ZEN Pflegesessel hilft auch bei nächtlicher Unruhe und nächtlichem Wandern von Patienten, die nicht gut in ihrem Bett schlafen können. Sie schlafen oft aufgrund der Schaukelbewegung im Sessel ein.
  • Der ZEN Pflegesessel funktioniert sehr gut, um agitiertem Verhalten aufgrund von Reizüberflutung im späteren Tagesverlauf vorzubeugen. Dies ge­schieht, indem die Bewohner sich rechtzeitig aus­ ruhen, schaukeln und im Sessel schlafen können.
  • Während ein unruhiger Bewohner in dem Sessel schaukelt oder schläft, kann die Pflegekraft Zeit mit den Mitbewohnern verbringen.

Die Slow-Motion-Schaukelbewegung reduziert Druckgeschwüre (Dekubitus) und Ödembildung

Ältere Menschen, die viel sitzen, haben ein hohes Risiko für Druckgeschwüre und Ödeme in den Beinen.

Definition

Ein Dekubitus ist eine schlecht und langsam heilende Wunde infolge einer Minderdurchblutung der Haut und/oder des Subkutangewebes. Die für den Dekubitus typischen Ulzera sind die Folge von kompressiv-ischämischen Gewebsläsionen, deren Ursache in einer unphysiologisch hohen Druckeinwirkung auf alle Gewebsschichten, einschließlich der Blutgefäße, liegt. Der Dekubitus gilt nicht als eigenständige Krankheit, sondern wird im Allgemeinen durch Immobilität verursacht.

Pathomechanismus

Bei immobilen Patienten kommt es bei fehlerhafter Lagerung zu einer Komprimierung der versorgenden Blutgefäße in den aufliegenden Gewebepartien. Durch die Ischämie entsteht eine Azidose im Gewebe. Es kommt zu einer Dilatation und Steigerung der Permeabilität kleiner Blutgefäße und Kapillaren. Die Folge sind Mikro- und Makroödeme, Blasen und Thromben. Schließlich treten Nekrosen auf, die sich im Laufe der Zeit als Ulzera manifestieren.

Risikofaktoren

Bei der Entstehung eines Dekubitus spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Sie lassen sich mittels Assessmentinstrumenten wie der Norton-Skala oder der Braden-Skala quantifizieren. Man teilt die Risikofaktoren in intrinsische und extrinsische Faktoren ein. Die Aufteilung ist nicht 100%ig trennscharf, da sich z.B. Infektionen prinzipiell in beide Faktorengruppen einordnen lassen.

Intrinsische Faktoren

  • Alter: Die Haut älterer Menschen weist erhebliche Veränderungen in Ihrer Struktur auf und ist verletzlicher. Ältere Menschen leiden zudem oft an diversen Grunderkrankungen, die sich negativ auf die Dekubitusentstehung auswirken. Diese Personengruppe trinkt in der Regel wenig und es kommt im gesamten zu einer starken Reduzierung des Allgemeinzustandes.
  • Exsikkose: Ältere Menschen trinken aufgrund eines verminderten Durstgefühls in der Regel zu wenig. Es kommt zur Exsikkose. Die Haut ist dadurch noch verletzlicher und kann sich aufgrund des Flüssigkeitsmangels im Extra- und Intrazellularraum langsamer von Schäden erholen.
  • Reduzierte Mobilität: Durch das lange Liegen auf dem Gewebe kommt es zur Komprimierung und folglich zur Azidose im Gewebe.
  • Gewicht: Sowohl kachektische als auch adipöse Patienten neigen stärker dazu, einen Dekubitus zu entwickeln. Dies ist auf anatomische und physikalische Faktoren zurückzuführen.
  • Stoffwechsel- und neurologische Erkrankungen: Bei langjährigen Diabetikern werden eine Reihe von Folgeerkrankungen beobachtet, welche die Entstehung eines Dekubitus begünstigen. Dazu zählen Neuropathien sowie Mikro- und Makroangiopathien.
  • Neuropathien: Neuropathien führen dazu, dass der Patient keinen Druckschmerz wahrnimmt.
  • Mangelernährung: Mangelernährung führt zu einer Reduzierung des Allgemeinzustandes. Es fehlen wichtige Proteine, welche die Wundheilung positiv begünstigen.
  • Inkontinenz: Durch die Inkontinenz kommt es zu einer überdurchschnittlichen Feuchtigkeit auf der Haut des Analbereichs, die zur Mazeration führt.
  • Infektion: Infektionen greifen negativ in den Stoffwechsel ein und schwächen die körpereigene Immunabwehr.

Extrinsische Faktoren

  • Druck: Die Kapillaren werden "abgeklemmt", wenn der Druck der Kapillaren (25-35 mmHg) überschritten wird.
  • Dauer: Es reichen oft 1-2 Stunden stetigen Drucks für die Dekubitus-Entstehung aus. Je nach Intensität des Drucks sind Gewebeschädigungen unter Umständen schon nach nur einer halben Stunde festzustellen.
  • Scherkräfte: Die verschiedenen Gewebeschichten verschieben sich gegeneinander. Die obersten Hautschichten folgen einer Bewegung, zum Beispiel dem Herunterrutschen im Bett, die unteren jedoch nicht, was zu einer Behinderung der Mikrozirkulation führt und so die gewebeschädigenden Prozesse beschleunigt.
  • Körperhygiene: Fehlende oder übertriebene, unsachgemäße Körperhygiene kann zu einer Schädigung der Haut führen.
  • Feuchtigkeit: Durch Feuchtigkeit kommt es zum Aufquellen der Epidermis und folglich zu einer höheren Verletzlichkeit.
  • Medikamente: Hier sind vor allem Analgetika, Opioide, Muskelrelaxantien und Narkotika zu berücksichtigen.
  • Lagerung: Fehlerhafte oder gar keine Lagerung führt zu einer Komprimierung der zu versorgenden Blutgefäße und folglich zu einer Azidose.
  • Hebe- und Lagerungstechnik: Durch fehlerhafte Hebe- und Lagerungstechniken kommt es zu einer übermäßigen Belastung des Gewebes. Hautschichten können voneinander getrennt werden oder es kann zu einer noch stärkeren Belastung des Gewebes kommen.

Prädilektionsstellen

Bevorzugter Sitz von Druckgeschwüren sind exponierte Knochenvorsprünge, z.B. Os sacrum, Os coccygis, Scapulae, Dornfortsätze der Wirbelsäule, Fersen, Malleolen sowie die Epikondylen der Knie- und Ellenbogengelenke.

Einteilungen

 nach Schweregrad (EPUAP 2010)
  • Grad I: Nicht wegdrückbare, umschriebene Rötung bei intakter Haut, gewöhnlich über einem knöcheren Vorsprung. Der Bereich kann schmerzempfindlich, verhärtet, weich, wärmer oder kälter sein als das umgebene Gewebe.
  • Grad II: Teilzerstörung der Haut - bis zur Dermis - die als flaches, offenes Ulkus mit einem rot bis rosafarbenen Wundbett ohne Beläge in Erscheinung tritt. Es kann sich auch als intakte oder offene/rupturierte, serumgefüllte Blase darstellen.
  • Grad III: Zerstörung aller Hautschichten. Subkutanes Fettgewebe kann sichtbar sein, jedoch keine Knochen, Muskeln oder Sehnen. Es können Beläge, Tunnel oder Unterminierungen vorliegen.
  • Grad IV: Totaler Gewebsverlust mit freiliegenden Knochen, Sehnen oder Muskeln. Beläge und Schorf können vorkommen. Tunnel oder Unterminierungen liegen oft vor.
nach Schweregrad (Shea 1975)
  • Grad I: Lokale Rötung ohne Hautschädigung. Verschwindet jedoch auch nicht nach entsprechender Druckentlastung.
  • Grad II: Schädigung der Haut, Ablösung der Epithelschicht (Blase).
  • Grad III: Schädigung aller Gewebsschichten. Tiefe Nekrose.
  • Grad IV: Mitbeteiligung des Knochens mit der Gefahr der Osteomyelitis
nach Stadium (Seiler 1979)
  • Stadium A: Wunde "sauber", Granulationsgewebe, keine Nekrosen
  • Stadium B: Wunde schmierig belegt, Restnekrosen, keine Infiltration des umgebenden Gewebes, Granulationsgewebe, keine Nekrosen
  • Stadium C: Wunde wie Stadium B mit Infiltration des umgebenden Gewebes und/oder Allgemeininfektion (Sepsis)
Gewebsschonende Bewegungs-, Lagerungs- und Transfertechniken

Bei jeder Mobilisation eines Patienten sollte darauf geachtet werden, dass das Gewebe geschont wird.

Lagerung

Regelmäßige Lagerungen in einem festen Zeitintervall sind nötig, um das Gewebe zu entlasten und für eine ausreichende Blutzirkulation zu sorgen. Feste Intervalle sollten anhand des Hautzustandes und der Hypoxietolleranz festgelegt werden. Hier eignet sich gut das Erstellen eines Lagerungsplanes, welcher für jeden Mitarbeiter verbindlich ist.

Hilfsmittel

Dekubitusprophylaxe ist umfangreich und zeitaufwendig. Der Einsatz von speziellen Lagerungshilfsmitteln wie Weichlagerungsmatratzen, Wechseldrucksysteme und Mikro-Stimulations-Systemen ist hierbei angebracht. Der Einsatz dieser Systeme sollte vorsichtig erfolgen. Bei Apoplektikern kann es aufgrund der Plegien und der Wahrnehmungsstörungen zu einer Verstärkerung der Symptomatik kommen. Bei Schmerzpatienten kann es zu einer Schonhaltung kommen.

Gewebetoleranz fördern

Eine gute Hautpflege ist oberste Priorität. Nur durch eine intakte und gepflegte Haut kann ein Dekubitus verhindert werden oder zumindest die Entstehung herausgezögert werden. Hier sollte auf Wasser-in-Öl-Lotionen zurückgegriffen werden.

Ernährung

Eine gute und ausgewogene Ernährung verhindert zwar die Entstehung eines Dekubitus nicht, aber sie beeinflusst die Risikofaktoren positiv. Bei der ausgewogenen Ernährung soll vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Proteinen sowie Mineralien und Spurenelementen (z.B. Zink, Natrium, Calcium, Kalium) geachtet werden.

Bettklima

Häufig wird beobachtet, dass Patienten in einem nassgeschwitzten Bett liegen. Das fördert die Mazeration der Haut und damit auch die Dekubitusentstehung. Es sollte darauf geachtet werden, dass im Bett keine Fremdkörper liegen, die auf das Gewebe drücken. Auf unnötiges und übermäßiges Inkontinenzmaterial sollte ebenfalls verzichtet werden.

Anleitung und Schulung

Patienten und deren Angehörige haben oft Wissensdefizite. Eine gute Schulung und Anleitung sensibilisiert die Patienten und deren Angehörige.

Kontinuität der Versorgung

Alle prophylaktischen Maßnahmen müssen konsequent und kontinuierlich durchgeführt werden.

Überprüfung der Effektivität der Prophylaxe

Die Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen regelmäßig und engmaschig überprüft werden. Hier ist vor allem eine gute Hautinspektion erforderlich. Dies lässt sich am besten bei jeder Mobilisation und Körperpflege eines Patienten durchführen. Pro Pflegeschicht sollte die Haut des Patienten mindestens zwei Mal inspiziert werden. Die Veränderungen müssen dokumentiert werden.

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