Häufigste Krankheitsbilder im Seniorenalter                                                      

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Schmerz im Alter

Fast alle Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter länger anhaltenden und starken Rückenschmerzen. Mit zunehmendem Alter scheint auch die Zahl der Betroffenen zuzunehmen. In medizinischen Lehrbüchern wird dies üblicherweise auf »Verschleißerscheinungen« der Wirbelsäule zurückgeführt, die das Röntgenbild, die Computertomografie oder der Kernspin sichtbar macht. Diese Veränderungen werden dann häufig als Grund für die Schmerzen gewertet. Meist vorschnell, denn »Verschleiß« zeigt sich bereits auch bei jungen Menschen.

Bei der Beurteilung von über 10 000 Röntgenaufnahmen junger Männern, hatten nur 3 von 100 keine krankhaften Veränderungen. Insgesamt "Ohne Befund" waren nur 300. Bei 9700 zeigten Veränderungen, die üblicherweise als "pathologisch" gewertet werden – aber keine Beschwerden verursachten.

Tatsächlich scheint diese Form von "Verschleiß" schon bei Jugendlichen zu beginnen und – gemessen an der Häufigkeit – "normal" zu sein. So findet man altersabhängig eine Zunahme der besonders gefürchteten Bandscheibenvorfälle: Das ist bereits bei etwa jedem 4. unter 30. Bei Menschen über 60 Jahren ist dies bei 2 von 3en der Fall. Ähnliche Zahlen finden sich auch für Instabilitäten der Wirbelsäule oder für den engen Spinalkanal. Wenn diese Veränderungen im Röntgen bei schmerzfreien Menschen aller Altersgruppen bestehen, muss ihre Bedeutung für die Erklärung der Schmerzen sorgfältig überprüft.

Belegt ist inzwischen folgendes zu Schmerzen im höheren Lebensalter:

  • Schmerzen nehmen nicht grundsätzlich mit dem Alter zu, Rücken- und Gesichts- und Kopfschmerzen werden weniger.
  • Sichtbaren Veränderungen der Wirbelsäule sind in der Regel einfache Alterserscheinungen und keine Ursache von Rückenschmerzen.

Oftmals fällt es Menschen schwer, Beschwerden zu erkennen und zu beschreiben. Sich dieses Phänomen bewusst zu machen, kann ein Ansatz sein, um die Situation von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung und Schmerzerleben nachzuempfinden. Wie kann man dieser Problematik in der Behandlung gerecht werden?

Im Verlauf der Erkrankung Demenz können Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Sprachvermögen und körperliche Funktionen zunehmend stark eingeschränkt werden. Dies hat zur Folge, dass Betroffene den Ort ihrer Schmerzen nicht mehr benennen oder zeigen, das Empfinden (stechend, brennend etc.) ihrer Schmerzen nicht beschreiben oder sogar ihre Beschwerden nicht mehr als Schmerz benennen können. Menschen mit einer Demenz sind im Verlauf ihrer Erkrankung immer weniger in der Lage, sich an zurückliegende Schmerzereignisse zu erinnern.