Adipositas im Alter

22.12.2023

Adipositasassoziierte Erkrankungen und Mortalität

Auch in höherem Lebensalter zeigt sich eine positive Korrelation zwischen Adipositas und dem Risiko zur Entwicklung eines Typ-2-Diabetes sowie kardiovaskulärer, gastroenterologischer und Tumorerkrankungen.5 Zu den weiteren Komplikationen der Adipositas zählen das Schlafapnoesyndrom und degenerative Gelenkserkrankungen, vor allem aber ein erhöhtes Risiko für geriatrische Syndrome, wie Harninkontinenz, Immobilität und kognitive Einschränkungen

Adipositas und ihre negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sind weltweit ein Problem. In Deutschland ist knapp ein Viertel der Erwachsenen adipös. Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist eine Folge, sie erhöht das Risiko für die Fibrosierung der Leber. Für eine Verzögerung oder Rückbildung der Fibrose müssen Patienten mit Adipositas ihr Gewicht um ≥ 10 % reduzieren. Nun ist erstmals in einer prospektiven randomisierten Studie die Wirksamkeit bariatrischer Therapien auf die histopathologischen Veränderungen der Leber mit der Effektivität von Lebensstilinterventionen verglichen worden. Das sogenannte "Obesity Paradox" hat die Grundannahme, dass ein höheres Gewicht im Alter protektiv (schützend) sei und mit einem geringeren Sterberisiko verbunden ist – eine höchst umstrittene medizinische Hypothese. Auch im Alter ist Übergewicht mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen verbunden. Zudem gewinnt der Umgang mit Adipositas im Alter aufgrund steigender Prävalenzzahlen zunehmend an Bedeutung. Etwa ein Drittel der über 60-jährigen Menschen in Deutschland ist von Adipositas betroffen.  Die Ursachen der Adipositas im höheren Lebensalter sind vorwiegend eine zu hohe Energiezufuhr bei Reduktion des Energieverbrauchs, seltener endokrinologische Störungen (Hypothyreose, Morbus Cushing) und Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie (Steroide, Psychopharmaka, inadäquate Insulintherapie). Therapeutische Ansätze zur Gewichtsreduktion basieren vorwiegend auf Lebensstil-interventionen – Ernährung, Bewegung und Verhalten.

Gewichtsreduktion ist für ältere Menschen mit Adipositas ein ambivalentes Thema und die Barrieren und Motive sind komplex. Im hohen Lebensalter nimmt das Malnutritionsrisiko mit einer ungenügenden Zufuhr an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen zu. Dies beeinflusst die altersassoziierte Reduktion der Muskelmasse ungünstig und erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Sarkopenie mit funktionellen Einschränkungen. Der Alterungsprozess des menschlichen Körpers zeigt sich nicht nur an grauen Haaren und faltiger Haut, sondern auch inwendig. Ab einem Alter von 50 Jahren verliert der Skelettmuskel jährlich ohne Gegenmaßnahmen etwa ein bis zwei Prozent seiner Masse. Die maximale Muskelkraft lässt nach ihrem Höhepunkt etwa im 30. Lebensjahr ebenfalls allmählich nach. Soweit sind diese natürlichen Vorgänge zwar bedauerlich, aber noch nicht bedrohlich. Das werden sie erst, wenn neben der verringerten Muskelmasse auch die Muskelkraft und die Funktionalität übermäßig abnehmen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko dafür. Je nach Untersuchung sind zwischen 30 und 50 Prozent der über 80-Jährigen von der Sarkopenie genannten Erkrankung betroffen.

Im hohen Lebensalter nimmt das Malnutritionsrisiko mit einer ungenügenden Zufuhr an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen zu. Dies beeinflusst die altersassoziierte Reduktion der Muskelmasse ungünstig und erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Sarkopenie mit funktionellen Einschränkungen. Darüber hinaus belegt eine Reihe von Studien die ungünstige Prognose und das hohe Mortalitätsrisiko bei sarkopenischer Adipositas. Im höheren Lebensalter kann einer Malnutrition und unbeabsichtigten Gewichtsreduktion auch die Veränderung im Muster appetitstimulierender und appetithemmender Hormone aus dem Gastrointestinaltrakt und Fettgewebe zugrunde liegen. Rezente Daten weisen auch auf die Bedeutung des intestinalen Mikrobioms hin, dessen Zusammensetzung und Funktionalität im fortgeschrittenen Lebensalter mit einem erhöhten Risiko für metabolische und neurodegenerative Erkrankungen korreliert.
Auch im Fettgewebe zeigen sich altersassoziierte degenerative Veränderungen, wie eine beeinträchtigte Differenzierung von Präadipozyten und Verschiebungen im Adipozytokinmuster mit einem erhöhten Risiko für kardiometabolische Erkrankungen. Die beeinträchtigte Kapazität zur Lipidakkumulation (dysfunktionelles Fettgewebe) führt zu einer Fettablagerung außerhalb des Fettgewebes, vor allem intrahepatisch und intramuskulär, und somit auch zu einem erhöhten Risiko für eine sarkopenische Adipositas.

Auswirkungen:

  • Einschränkung der Mobilität

  • Verminderte Lebensqualität

  • Diabetes Typ 2

  • Hypertonie

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen

  • Schlafapnoe

  • Demenzerkrankung

  • Erhöhtes Tumorrisiko

  • Fettlebererkrankung

  • Thromboembolische Erkrankungen

  • Harninkontinenz

  • Problem Pflegebedürftigkeit

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