Adipositas im Alter

Adipositasassoziierte Erkrankungen und Mortalität
Auch in höherem Lebensalter zeigt sich eine positive Korrelation zwischen Adipositas und dem Risiko zur Entwicklung eines Typ-2-Diabetes sowie kardiovaskulärer, gastroenterologischer und Tumorerkrankungen.5 Zu den weiteren Komplikationen der Adipositas zählen das Schlafapnoesyndrom und degenerative Gelenkserkrankungen, vor allem aber ein erhöhtes Risiko für geriatrische Syndrome, wie Harninkontinenz, Immobilität und kognitive Einschränkungen
Adipositas und ihre negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sind
weltweit ein Problem. In Deutschland ist knapp ein Viertel der
Erwachsenen adipös. Die nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) ist
eine Folge, sie erhöht das Risiko für die Fibrosierung der Leber. Für
eine Verzögerung oder Rückbildung der Fibrose müssen Patienten mit
Adipositas ihr Gewicht um ≥ 10 % reduzieren. Nun ist erstmals in einer
prospektiven randomisierten Studie die Wirksamkeit bariatrischer
Therapien auf die histopathologischen Veränderungen der Leber mit der
Effektivität von Lebensstilinterventionen verglichen worden.
Das sogenannte "Obesity Paradox" hat die Grundannahme, dass ein höheres
Gewicht im Alter protektiv (schützend) sei und mit einem geringeren
Sterberisiko verbunden ist – eine höchst umstrittene medizinische
Hypothese. Auch im Alter ist Übergewicht mit weitreichenden
gesundheitlichen Folgen verbunden. Zudem gewinnt der Umgang mit
Adipositas im Alter aufgrund steigender Prävalenzzahlen zunehmend an
Bedeutung. Etwa ein Drittel der über 60-jährigen Menschen in Deutschland
ist von Adipositas betroffen. Die Ursachen der Adipositas
im höheren Lebensalter sind vorwiegend eine zu hohe Energiezufuhr bei
Reduktion des Energieverbrauchs, seltener endokrinologische Störungen
(Hypothyreose, Morbus Cushing) und Nebenwirkungen einer medikamentösen
Therapie (Steroide, Psychopharmaka, inadäquate Insulintherapie). Therapeutische Ansätze zur Gewichtsreduktion basieren vorwiegend auf
Lebensstil-interventionen – Ernährung, Bewegung und Verhalten.
Gewichtsreduktion ist für ältere Menschen mit Adipositas ein ambivalentes Thema und die Barrieren und Motive sind komplex. Im hohen Lebensalter nimmt das Malnutritionsrisiko mit einer ungenügenden Zufuhr an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen zu. Dies beeinflusst die altersassoziierte Reduktion der Muskelmasse ungünstig und erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Sarkopenie mit funktionellen Einschränkungen. Der Alterungsprozess des menschlichen Körpers zeigt sich nicht nur an grauen Haaren und faltiger Haut, sondern auch inwendig. Ab einem Alter von 50 Jahren verliert der Skelettmuskel jährlich ohne Gegenmaßnahmen etwa ein bis zwei Prozent seiner Masse. Die maximale Muskelkraft lässt nach ihrem Höhepunkt etwa im 30. Lebensjahr ebenfalls allmählich nach. Soweit sind diese natürlichen Vorgänge zwar bedauerlich, aber noch nicht bedrohlich. Das werden sie erst, wenn neben der verringerten Muskelmasse auch die Muskelkraft und die Funktionalität übermäßig abnehmen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko dafür. Je nach Untersuchung sind zwischen 30 und 50 Prozent der über 80-Jährigen von der Sarkopenie genannten Erkrankung betroffen.
Im hohen Lebensalter nimmt das Malnutritionsrisiko mit einer
ungenügenden Zufuhr an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen zu. Dies
beeinflusst die altersassoziierte Reduktion der Muskelmasse ungünstig
und erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Sarkopenie mit
funktionellen Einschränkungen. Darüber hinaus belegt eine Reihe von
Studien die ungünstige Prognose und das hohe Mortalitätsrisiko bei
sarkopenischer Adipositas. Im höheren Lebensalter kann
einer Malnutrition und unbeabsichtigten Gewichtsreduktion auch die
Veränderung im Muster appetitstimulierender und appetithemmender Hormone
aus dem Gastrointestinaltrakt und Fettgewebe zugrunde liegen.
Rezente Daten weisen auch auf die Bedeutung des intestinalen Mikrobioms
hin, dessen Zusammensetzung und Funktionalität im fortgeschrittenen
Lebensalter mit einem erhöhten Risiko für metabolische und
neurodegenerative Erkrankungen korreliert.
Auch im
Fettgewebe zeigen sich altersassoziierte degenerative Veränderungen, wie
eine beeinträchtigte Differenzierung von Präadipozyten und
Verschiebungen im Adipozytokinmuster mit einem erhöhten Risiko für
kardiometabolische Erkrankungen. Die beeinträchtigte Kapazität zur
Lipidakkumulation (dysfunktionelles Fettgewebe) führt zu einer
Fettablagerung außerhalb des Fettgewebes, vor allem intrahepatisch und
intramuskulär, und somit auch zu einem erhöhten Risiko für eine
sarkopenische Adipositas.
Auswirkungen:
Einschränkung der Mobilität
Verminderte Lebensqualität
Diabetes Typ 2
Hypertonie
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Schlafapnoe
Demenzerkrankung
Erhöhtes Tumorrisiko
Fettlebererkrankung
Thromboembolische Erkrankungen
Harninkontinenz
Problem Pflegebedürftigkeit

Für eine schnellere Bearbeitung geben Sie bei Anfragen immer Ihre Postleitzahl an.
Vielen Dank!
Sie haben Fragen zu diesem Artikel?
Schreiben Sie uns:
Speziell für Senioren, kranke oder behinderte Menschen bieten wir darüber hinaus den Service einer kostenlosen Vorführung zuhause von verstellbarem Sessel und Pflegebetten. Hierbei gilt folgende Regelung: Bis zu einer Entfernung von 150 km von unserem Stammhaus ist dieser Service kostenfrei, bei Entfernungen ab 150 km berechnen wir eine geringe Unkostenpauschale
Mit dem Absenden dieser Anfrage erklären Sie sich mit einer telefonischen und/oder schriftlichen Kontaktaufnahme durch den zuständigen Mitarbeiter einverstanden. Ziel ist es Sie umfassend und kompetent zu beraten, und so die für Sie richtige, individuelle Sitzlösung zu finden. Selbstverständlich werden ihre Angaben sorgfältig und verantwortungsvoll behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.
